Leitbild

Das Haus am Waldsee ist eine Kunstinstitution, die in wechselnden Ausstellungen die Kunst der Gegenwart in einer historischen Villa am Rande Berlins präsentiert. Als älteste bestehende Institution für zeitgenössische Kunst in Berlin begründet sich seine Bedeutung in seinem historischen Umfeld und vor allem in seiner einzigartigen Ausstellungsgeschichte. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 eröffnet, prägte das Haus von Beginn an ein unermüdliches Engagement für die Kunst. Es diente als künstlerische Heimat der avantgardistischen und progressiven Stimmen, die im nationalsozialistischen Deutschland verfemt und mit Ausstellungsverboten belegt waren.
 
Über Jahrzehnte hat das Ausstellungshaus diesen Ursprung als Leitbild beibehalten und sein Engagement für Künstler*innen fortwährend unter Beweis gestellt, indem es wichtige lokale und internationale Künstler*innen wie Käthe Kollwitz (1946), Pablo Picasso (1949), Oskar Schlemmer (1950), Max Ernst (1951) und Lee Bontecou (1968) frühzeitig förderte und in den Fokus rückte. Schon früh engagierte sich das Haus für bedeutende weibliche künstlerische Positionen wie Renée Sintenis (1958), Rebecca Horn (1977), Niki de Saint Phalle (1981) und Miriam Cahn (1988). Das Programm reicht von Bildender Kunst, Design und Architektur bis hin zu Positionen, die mit Performance, Film, Komposition und Sound arbeiten. In bis zu vier Ausstellungen pro Jahr sowie regelmäßigen Interventionen im Garten – begleitet von Konzerten, Lesungen, und Performances – werden zentrale Themen unserer Zeit aufgegriffen, zugänglich gemacht und mit einem breiten Publikum verhandelt.
 
Das Zusammenspiel der Kunst mit dem historischen Wohnhaus, dem englischen Landschaftsgarten und dem Café lädt zu einem intensiven und facettenreichen Erleben abseits des Alltäglichen ein. Das Programm des Hauses setzt sich schwerpunktmäßig mit künstlerischen Werkkomplexen auseinander, die in stetigem Austausch mit der Institution, ihrer Geschichte, der Architektur und dem Garten stehen. Neben der Neuvorstellung internationaler künstlerischer Positionen in Berlin will das Haus vor allem noch unentdeckten Künstler*innen eine Plattform bieten. Dabei sollen anhand der Kunst drängende gesellschaftliche und politische Fragen reflektiert werden.