How to move and respond

20.5.2023 – 21.5.2023
Ab 13 Uhr
Eintritt frei

 

Eine Ausstellung als Text, in Texten. Ein wochenend-langes Programm, um zu sehen, was Sprache in und über Kunst hält, halten kann und wie. Gedacht als Gruppenausstellung – eine that throws discourse in the air like confetti (Estelle Hoy) – beschreibt sie eine Begegnung, einen Versuch, diskursive Beziehungen auszuloten. 

How to Move and Respond ist eine Einladung an Künstler*innen und Autor*innen, ihre Texte im Park des Haus am Waldsee zu lesen/zeigen. Und für die Ausstellung ergeben sich zwei Ebenen. Zum einen werden die Texte oder textbasierten Arbeiten in Form von Lesungen, Performances, Audiofiles oder Screenings gelesen/gezeigt und zum anderen das, worüber geschrieben wird oder die Künstler*innen, über die geschrieben wird oder deren Arbeiten beschrieben werden (aber nicht zu sehen sind). 

In Welcome to Girard, Jay Chungs Essay in May N°21, schreibt Chung bezugnehmend auf Elif Batuman über die Bedeutung von “discursive relations in which works respond to and elaborate on their contemporaries” und “If there is no means by which someone else’s work can further one’s own, art becomes a zero-sum game in which everyone else is an obstacle to realizing one’s own project or gaining the attention of audiences”. How to Move and Respond will unterstreichen, dass wir uns nur über andere, ihre Worte, weiterbewegen, alles nur über sie wirklich verstehen – auch die eigene Position und unsere Arbeitsweisen und deren Wirkung. Kunst, die etwas, uns berührt, entsteht immer im Dialog mit Ideen anderer.

Der älteste Beitrag, den ich ausgesucht habe, ist aus dem Jahr 2000, die jüngsten von 2023 und die eingeladenen Künstler*innen aus mehreren Generationen. Von zwanzig Beteiligten habe ich spezifische Texte oder Arbeiten für diese Ausstellung ausgesucht und sieben Künstler*innen zu Lesungen offener Textbeiträge eingeladen. Auch ganz buchstäblich ist es also eine Ausstellung der Begegnungen. Und Speech is a symptom of affection… (Emily Dickinson).

Die Beiträge umfassen (diese Einteilung ist grob und es gibt Überschneidungen) Texte über Bedingungen und Zustände im zeitgenössischen Kunstumfeld oder der Gesellschaft von Ariane Müller, Josephine Pryde und Robot (Takuji Kogo/John Miller), Texte über Ausstellungen und Arbeiten oder Arbeitsweisen von Künstler*innen von Sabeth Buchmann (Judith Hopf), Jutta Koether (Jean Fautrier) mit Leon Keller und Philipp Joy Reinhardt (Jutta Koether), Tonio Kröner (Michaela Eichwald), Quinn Latimer (Patricia L. Boyd), Hans-Christian Lotz (Peter Wächtler), Kristian Vistrup Madsen (Nick Mauss und Francis Megan Sullivan), Inka Meißner (Anne Speier), Eleanor Ivory Weber (Sara Deraedt) und Annette Weisser (Alina Szapocznikow), Arbeiten in Form von Texten oder Texte über die eigene Arbeitsweise von Jay Chung & Q Takeki Maeda, Heike Geißler, Lisa Holzer, Estelle Hoy, David Jourdan, Nina Könnemann, Niklas Lichti, Vera Palme, Phung-Tien Phan, Josef Strau, Iris Touliatou, Camilla Wills und Anna Susanna Woof und Performances von Karl Holmqvist und Stefan Müller. Die Videos und Audiofiles werden genau wie die Lesungen jeweils nur einmal zu sehen/hören sein. 

Alle Beiträge zeichnen sich durch Sensitivität, Humor und eine, wenn auch mitunter ambivalente, Liebe für zeitgenössische Kunst aus. Sie sind ruhelos. Und ich bin ein Fan. Im Park ist ein Graffiti: Alle werfen / Keiner fängt. Ich lese dieses Wochenende auch in dem Sinne, all diese Ideen (noch einmal) aufzufangen in einem Park.

Lisa Holzer

Programm

SAMSTAG | 20. MAI

13 UHR

Robot, A Little About Me, 2010, E

Kristian Vistrup Madsen, Happiness, 2022, E

Anke Dyes, Pitches, 2023, D

David Jourdan, Wine Gets Depressed at Times, 2019, E 

Robot, Taste Your Day, 2019, E

Estelle Hoy, I’m Going to Slip Myself a Mickey, 2022, E

 

14.30 UHR

Robot, Societies of Control 2021. NFT., 2021, E

Ariane Müller, Kinderkommunismus, 2019, D

Jutta Koether, All Alone (1957) Fautrier in den Vereinigten Staaten, 2003, D mit Leon Keller und Philipp Joy Reinhardt, „nicht so leicht hinzukommen“, 2023, D 

Tonio Kröner, Inventur, 2021, D

 

16 UHR

Robot, OOO, 2021, E 

Quinn Latimer, Hush, Hold, 2021, E

Iris Touliatou, _tbd, 2023, E

Heike Geißler, All of My Bones Are Broken, 2019, E

Nina Könnemann, Old Dogs, 2021, E 

Karl Holmqvist, MY LOVE IS YOUR LOVE, 2023, E

 

 

SONNTAG | 21. MAI

13 UHR

Hans-Christian Lotz, Video über “Mascot (sea otter)” von Peter Wächtler, 2015

Annette Weisser, Unknown Glands, 2021, E 

Anna Susanna Woof, Wenn ich Texte schreibe, macht es mir Wirklich Spaß, 2022/3, E+D

Vera Palme, Shed Sensitivity, 2022, E

Josephine Pryde, Men of the Left, 2018, E

 

14.30 UHR

Robot, Why Do Things Have Outlines?, 2017, E

Inka Meißner, The House That … Built, 2023, D

Eleanor Ivory Weber, Sara Deraedt, 2020, E

Phung-Tien Phan, The Podcast City, 2021, D 

Lisa Holzer, Forgot Sunglasses Again, 2023, E

Robot, BELOW 14TH ST., 2018, E

 

16 UHR

Robot, The Photographic Poster of a Toothbrush, 2019, E 

Sabeth Buchmann, Rain Is a Cage You Can Walk Through, 2000, D

Jay Chung & Q Takeki Maeda, I’d Like to Use, 2008, E 

Josef Strau, Nora’s Dream, but Now the Dream That Is Actually Two Dreams, 2015, E

Camilla Wills, Dictated From the bed, 2011, E

Stefan Müller, Musik, E

 

 

Mit freundlicher Unterstützung von: Österreichisches Kulturforum Berlin, Emanuel Layr, Gilbert Zinsler, Olivia Thurn-Valsassina, und Westphalie Verlag