Beate Gütschow
Begonnen hat Beate Gütschow mit Malerei, Zeichnung und Plastik. Um den Gehalt von Bildrealitäten zu hinterfragen, integrierte sie Gemälde in räumliche Installationen. Noch als Studentin gelang der Schritt zu digitalen Fotografie. Gütschow unternahm ihn Mitte der 90er Jahre in offener Opposition zur damals alles überragenden Dokumentarfotografie der Düsseldorfer „Becher-Schule“. Ihre Form der Realitätsbefragung galt der Brüchigkeit und stand damit im Gegensatz zu der Vorgängergeneration – Gursky, Ruff und Struth. Während diese dem Schein der Dokumentarfotografie gehorchten und Bildhaftes behaupteten, arbeitet Gütschow bis heute an der Vorstellung einer fragwürdig gewordenen Realitätswiedergabe, deren technische Manipulation auf ihren Bildern nachvollziehbar bleibt. Bei genauem Hinsehen entbergen sich die Bilder als Konstrukt aus zahllosen Einzelelementen. Sinnbrüche geben das Unechte im Echten wieder. An der Hochschule konnte Gütschow bereits mit ihrem Konzept überzeugen. So erhielt sie von Anfang an mehr Unterstützung als Kritik, was die völlig autonom arbeitende Künstlerin auf überaus positive Weise motivierte.