Ausstellung

Trailer Thomas Florschuetz – Überlagerungen

Thomas Florschuetz

Überlagerungen

20.5. – 28.8.2022

Thomas Florschuetz, geboren 1957 in Zwickau, gilt als einer der wichtigsten Vertreter zeitgenössischer Fotografie. Er ist ein präziser Beobachter seiner Umgebung und ihrer Erscheinungsformen. Wie in einer „Schule des Sehens“ fordert er seine Betrachter*innen auf, dem eigenen Blick – zuweilen verstellt durch ein raffiniertes Geflecht von formalen Überlagerungen und Verschränkungen – zu folgen.

Für Florschuetz besteht die Komplexität der Fotografie darin, direkt auf Objekte oder Situationen zu reagieren und gleichzeitig über den rein abbildenden Aspekt hinauszuweisen. Er wählt An- und Ausschnitte, Durchblicke in Räume, Spiegelungen, konzentriert sich auf Überlagerungen und Verschränkungen von architektonischen Formen und Objekten, die in vielbeachteten, oft großformatigen Werkserien münden. Damit löst er das Abgebildete bewusst aus seinem ursprünglichen Kontext und stellt neue Zusammenhänge her.

Die Ausstellung legt den Schwerpunkt auf die letzten zehn Schaffensjahre von Thomas Florschuetz. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten aus der Werkgruppe „Elephant’s Breath”, in der sich der Fotograf mit der Auflösung des Ethnologischen Museums am Standort Berlin-Dahlem auseinandersetzt. Anlässlich der Ausstellung entstanden außerdem eine Reihe neuer Arbeiten, darunter Aufnahmen der UNESCO-Welterbestätte Sítio Roberto Burle Marx in der Nähe von Rio de Janeiro.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Deutsch und Englisch mit einem Text von Eugen Blume im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln.

Die Ausstellung wird gefördert durch:

Installationsansicht Thomas Florschuetz – Überlagerungen, Haus am Waldsee, 2022, Foto: Roman März, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Pressestimmen

„Die Bilder von Thomas Florschuetz eröffnen immer mehrere Möglichkeiten. Sie lehren Misstrauen gegenüber dem Foto als Dokument und sie nähren Zweifel an der eigenen Sichtweise. Denn eins bieten die Überlagerungen, Verspiegelungen, Verkantungen in dieser faszinierenden Ausstellung nicht: den totalen Durchblick.“ Simone Reber, Deutschlandfunk Kultur “Fazit”, 20.5.2022

„Wie kaum ein anderer Fotograf kommt er den Dingen mit seiner Kamera nahe, wagt An- und Ausschnitte und wahrt dabei doch die Distanz für seinen präzisen Blick voll Poesie.” Barbara Wiegand, rbb inforadio, 20.5.2022

„Seine [Florschuetz’] Fotografien erzeugen Blickoberflächen, die farblich und technisch höchst kunstvoll konzipiert sind. Sie wirken malerisch, berührbar, als könne man durch sie hindurchlangen in eine andere Sphäre des Empfindens.“ Carsten Probst, Deuschlandfunk “Kultur heute”, 24.5.2022

„Wer nun glaubt, es mit einem Dramatiker der Fotografie, einer Kunst der theatralischen Überwältigung durch Form und Emotion zu tun zu haben, der irrt. Florschuetz geht zwar intuitiv, jedoch offensichtlich konzentriert und mit Sinn fürs Coole und zugleich Kuriose vor, im Konstruktivistischen wie im Organischen.“ Ingeborg Ruthe, Berliner Zeitung, 4.6.2022

„In der Soloausstellung Überlagerungen weckt der 1957 in Zwickau geborene Fotograf Zweifel an der Beschaffenheit und Bedeutung der Bildgegenstände – und fordert zugleich die Wahrnehmung der Betrachtenden heraus. ‘Der Inhalt meiner Arbeit ist der Blick auf den Blick’, hat der Künstler vor über 20 Jahren erklärt, und im Haus am Waldsee zeigt sich jetzt, dass die Beschreibung nichts an Aktualität eingebüßt hat.“ Jens Hinrichsen, Der Tagesspiegel, 10.6.2022

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