Naum Gabo

Für Naum Gabo (1890 – 1977) wurde die Kunst nach dem Ersten Weltkrieg zum zentralen Erkenntnismittel über die Physik unseres Planeten. Nach einem Studium der Medizin, Physik, Philosophie und Architektur ab 1910 in München bekannte er sich in seinem „Realistischen Manifest“, das er in Zusammenarbeit mit seinem Bruder, dem Maler Antoine Pevsner 1920 in Moskau verfasste, zu einer Bildhauerei des Experimentes, der neuen Materialien und neuen Möglichkeiten, Raum und Zeit sichtbar zu machen. 1922 siedelte der jüdisch-russische Künstler nach Berlin über, wo er bis 1932 blieb und im Kreis der Novembergruppe sehr schnell zu den avantgardistischsten Erneuerern der Kunst gehörte. Seine später weltberühmten Plastiken aus transparenten Kunststoffen wirkten auf seine Zeitgenossen wie Science Fiction. Sie haben bis heute nicht aufgehört, junge KünstlerInnen zu inspirieren.