Sven Drühl

Während VJs im Clubleben der Metropolen mit Audiocollagen Künstlerstatus erlangen, entwickelt der Maler und Mathematiker Sven Drühl (*1968) seit den frühen 2000er Jahren Gemälde, die sich nach demselben Prinzip des sampling aus Kunstmotiven speisen. Mit seiner unverwechselbaren flächig-abstrahierten Maltechnik übersetzt Drühl Zitate aus Bildern von Caspar David Friedrich, André Derain, Edward Theodore Compton, Alfred Renger-Patzsch, Sebastião Salgado oder Wolfgang Tillmans sowie neuste digitale Computergrafik in Bilder über Bilder. Damit schöpft er nicht aus der Anschauung der Wirklichkeit heraus, sondern geht bewußt denm Weg über eine durch einen anderen Künstler bereits bearbeitete und damit abstrahierte Wirklichkeit. Mit ungewöhnlichen Mitteln wie Silikon, Autolack und Öl spiegelt Drühl so eine zweite, errechnete und künstlich hergestellte Ebene von Naturbetrachtung, wie sie für unsere Zukunft beispielhaft sein könnte.