Videokunstprogramm:
Nina Fischer & Maroan el Sani “The Rise” 2007
The Rise zeigt die Ängste vor dem Unerwünschten und Unheimlichen, das sich unter der glänzenden Oberfläche von modernen urbanen Environments verbirgt. Momente, in denen die Zerbrechlichkeit dieser Zivilisationsebene sichtbar wird. Es geht darum, die komplexe Beziehung zwischen der visuellen Sprache eines Gebäudes, dessen psychologischem Effekt und die politisch wirtschaftliche Realität, in der es eingebettet ist, aufzuzeigen.
Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, der am Fenster eines Büroturmes in Süd-Amsterdam stehend, sich selbst auf der Außentreppe des gegenüberliegenden Hochhauses empor rennen sieht – verloren taumelnd wie in einem Stich von Piranesi. Ein endloser Aufstieg durch verschiedene Wetterzonen, mehrere Hürden meisternd, eigene Ängste und Verfolger abschüttelnd. Oben angekommen, entdeckt er, dass sein Alter Ego ihn beobachtet. Er blickt sich um. Hinter ihm ragt das Gebäude von neuem auf, und er beginnt den Aufstieg von vorn.
Drehort ist ein Gebäude von Raphael Vignoly in Amsterdam ZuidAS, welches eigentlich für den Wettbewerb um das neue World Trade Center in New York entworfen wurde, dort aber nicht realisiert wurde.
Nina Fischer (*1965 in Emden) und Maroan el Sani (*1966 in Duisburg) arbeiten seit 1993 in Film- und Fotoprojekten zusammen, die sich vorrangig mit urbanen Räumen und dem kollektiven Gedächtnis beschäftigen. Als Duo haben sie an zahlreichen internationalen Ausstellungen teilgenommen, u.a. an der Manifesta 13, Marseille 2020, Videonale, Bonn 2019, Media City Seoul Biennale 2014, 2012, Istanbul Biennale 2007, Liverpool Biennale 1999 und der Berlin Biennale 1998. Fischer und el Sani leben und arbeiten in Berlin.