Homeoffice statt Waldsee

Homeoffice statt Waldsee

Bernhard Martin, Wenn Käse eine Währung wäre, 2020, Acryl und Buntstift auf Papier, 59 x 41,5 cm, Foto: Roman März

Die meisten Mitarbeiter des Hauses am Waldsee sind inzwischen ins Homeoffice umgezogen. Unsere Teamsitzungen finden jetzt nicht mehr in unserer schönen neuen Bibliothek der Künstlerin Sabina Nordalm statt, sondern virtuell. An der Wand die zehnteilige Zeichnungsserie „Wenn Käse eine Währung wäre“ (2020, Acryl/Buntstift auf Papier) von Bernhard Martin, die zu unserer aktuellen Ausstellung, die komplett hängt und ab 21. April für alle offen steht, entstanden ist. Mitglieder können diese Arbeiten erwerben. Dabei geht es in Leserichtung von links um einen Naturausschnitt mit Löwenzahn und Weinbergschnecke unter flugblattartig herabfallenden Schweizer-Käse-Scheiben. Im dritten Blatt beginnt es zu regnen und langsam steigt von Blatt zu Blatt das Wasser, Seepferdchen und Maulwürfe kommen hinzu, ein Floß mit Käse-Scheiben-Segel und zum Schluss die Hochzeit der Seepferdchen unter dem Schirm einer weißen Qualle, gänzlich unter Wasser.

Martin greift zu einer fast altmeisterlichen Ästhetik mit weiß gehöhter Binnenzeichnung. Die Blätter changieren zwischen Renaissancezeichnung frei nach Dürer oder Baldung und Disney. Nicht nur die biblische Sintflut  kommt in den Sinn, sondern auch die Folgen der weltweiten Anhebung der Meeresspiegel durch das Abtauen der Polkappen.

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