Videokunstprogramm:
Omer Fast “The Invisible Hand” 2018
“The Invisible Hand” ist ein Film, der sich auf ein jüdisches Märchen bezieht. Er erzählt die unheimliche Geschichte einer Familie aus ihrer Sicht. Sie spielt in der Volksrepublik China und beginnt damit, dass der Vater als Junge einen geisterhaften Finger im Waldboden stecken sieht, der offenbar versucht, einen in der Nähe liegenden Ring zu erreichen. Aus Angst vor bösen Geistern steckt der Junge den Ring auf den Finger und läuft davon. Von da an findet er regelmäßig Geldscheine vor der Tür. Niemand ahnt, wer der Wohltäter ist. Über die Jahre gelangt die Familie zu Wohlstand. Aber wie das im Leben so ist, sind Geschenke meist nicht umsonst…
Der Film entstand 2018 im chinesischen Guangzhou im Auftrag des Guangdong Times Museum. Dort wurde er auch uraufgeführt, aber nach ein paar Tagen gleich wieder verboten. Offiziell hieß es, dass es seit der Gründung der Volksrepublik China in China keine Geister mehr gäbe und damit ein solcher Film nicht gezeigt werden dürfe.
Omer Fast (*1972 in Jerusalem) ist ein israelischer Videokünstler und Filmregisseur. In seinen Arbeiten beleuchtet er die Konstruktion von Erzählungen, insbesondere wie sich Narrative verschieben, wenn sie aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Seine Filme wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. International reüssierte Fast mit Teilnahmen u.a. an der 54. Biennale von Venedig, 2011 und der dOCUMENTA 13, 2012 in Kassel. Omer Fast lebt und arbeitet in Berlin.