Ausstellung
J. MAYER H. – Strukturalien. Architektur als urbane Plastik

J.MAYER.H – Strukturalien. Architektur als urbane Plastik, Installationsansicht, Haus am Waldsee, 2016, Foto: Roman März

J.MAYER.H

Strukturalien. Architektur als urbane Plastik

28.4. – 26.6.2016

Die Ausstellung „Strukturalien – Architektur als urbane Plastik“ zeigte die Arbeiten von J. MAYER H. von den Anfängen bis heute. Neben frühen spekulativen Projekten, Material- und Modellstudien von Jürgen Mayer H. wurden vor allem realisierte Projekte vorgestellt. Skizzen und Modelle zeigten den intellektuellen Unterbau der Entwurfspraxis, eine Installation mit Projektionen digitaler Drahtmodelle beschäftigte sich mit der Entstehung und Übersetzung von J. MAYER H.s skulpturalen Strukturen in baubare Architektur. Fotografien der gebauten Werke würdigten die spektakuläre Wirklichkeitswerdung von J. MAYER H.s Raumforschung und lieferten einen zeitgenössischen Kommentar zu Grenzen der Darstellbarkeit von Wirklichkeit mit den Mitteln der Architektur.

Werdegang, Hintergründe und Highlights der Bautätigkeit von J. MAYER H. wurden erstmals in Berlin umfassend gezeigt. Damit wurde ein explizit an neuen Strukturen und plastischen Lösungen interessierter Architekturansatz in seiner Komplexität vorgestellt und anhand überwiegend ausgeführter, solitärer Projekte anschaulich gemacht.

J. MAYER H.s fließend-organische Architektursprache verdankt sich einerseits diesen Überlegungen, aber auch am ausgeprägten Interesse des Architekten an Bildhauerei und Kunst. Darüber hinaus faszinieren Jürgen Mayer H. von Anfang an Datensicherungsmuster, wie sie auf Briefumschlaginnenseiten gedruckt werden um vertrauliche Dokumente von außen unlesbar zu machen. Die Sicherungsmuster werden in die dreidimensionale Welt übertragen und bilden daraus visuelle Assoziationsketten, bis sich ein eigener Raumkörper entwickelt, der sich durch Vielansichtigkeit jeder hierarchischen Perspektive und damit jeder schematischen Einordnung der Funktion entzieht. Diese experimentellen Bauten mit neuen Materialien oder Materialverarbeitungen bieten dadurch die Möglichkeit ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Grenzenlinien der Architektur, umgeben von unsichtbaren Informationsflüssen, neu gedacht, verstanden und genutzt werden kann.

Jürgen Mayer H. (*1965 in Stuttgart) zählt zu den führenden ArchitektInnen seiner Generation. Ausgebildet wurde er an der Universität Stuttgart, an der Cooper Union in New York sowie an der Princeton University. 1996 gründete er das interdisziplinäre Architekturbüro J. MAYER H. Die Entwicklung der Projekte fasziniert durch eine ausgeprägt experimentelle Bautätigkeit, die ihr kreatives Zentrum in Berlin hat.

Begleitend zur Ausstellung ist eine zweisprachige Broschüre erschienen.

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