Ausstellung
Erik Schmidt – Downtown

Erik Schmidt, Downtown, Ausstellungsansicht, Haus am Waldsee, 2012, Foto: Bernd Borchardt

Erik Schmidt

Downtown

5.10. – 30.12.2012

Unter dem Titel „Downtown“ widmet das Haus am Waldsee dem Künstler Erik Schmidt (*1968 in Herford) eine erste institutionelle Einzelausstellung in Berlin.

Erik Schmidt geht es in seinem Werk um die Beobachtung symbolischer Prozesse innerhalb verschiedener gesellschaftlicher Subsysteme. Klischees, Stereotypien, Codes, Rituale, Normen, Muster, Konventionen oder Rollen interessieren ihn besonders. Er beobachtet und erfährt sie im Umfeld unterschiedlicher Gruppen der Gesellschaft, wie der Occupy-Bewegung, die Schmidt über den Weg der Fotografie in ein unendliches Feld von Farben und Formen malerisch auflöst. Er sieht Plantagenarbeiter in Israel ebenso unter besonderen Bedingungen, wie exotische Pflanzen in den Botanischen Gärten der westlichen Welt. Nicht zuletzt spricht aus allen seinen Werken der Künstler selbst, der sich am Beginn des 21. Jahrhunderts immer noch in einer Sonderrolle der Gesellschaft sieht.

Schmidt arbeitet mit Zeichnung, Malerei und Videoperformance. Er nutzt dafür als Grundlage die eigene Fotografie. In der Ausstellung spannt sich der Bogen von frühen comichaften Zeichnungen und Gemälden von Stadträumen  aus den frühen 2000er Jahren bis zur Occupy-Bewegung an der Wall Street in New York 2011/12. Darüber hinaus portraitiert Schmidt performativ in einer Videoarbeit von 2012 zwei typische Occupy-Demonstranten, deren Rolle er selbst übernimmt. Schmidt verleibt sich die existentiellen Themen seiner Kunst stets über das eigene Er- und Durchleiden an, das er über die Abstraktion von Malerei, Zeichnung und Performance mit der zeitgenössischen Öffentlichkeit teilt.

Erik Schmidt hat von 1992 bis 1997 Illustration und Malerei in Hamburg studiert. Von 1998 bis 2000 setzte er sein Studium in der freien Klasse an der UdK in Berlin fort. 2002 nahm er ein Stipendium in Weimar wahr und 2006 eines an der Cité Internationale des Arts in Paris. Seit 2000 stellt der in Berlin lebende Künstler international aus. Nach verschiedenen Arbeitsaufenthalten in New York wurde er von Jan Hoet 2007 zu seiner ersten großen Einzelausstellung ins Museum Marta Herford eingeladen.

Die Ausstellung stellte Erik Schmidt zum ersten Mal in einer Berliner Institution vor. Im Frühjahr 2013 wurde sie im Leopold-Hoesch-Museum in Düren gezeigt. Zur Ausstellung erschien ein Katalog im Verlag Walther König in Deutsch und Englisch.

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